Günstige Stromanbieter in Deutschland finden
Verbraucher finden in Deutschland Stromanbieter in allen Preisklassen, darunter teure Stromkonzerne, günstigere Regionalanbieter, überteuerte Grundversorger und preiswerte Ökostromanbieter. Die Preisdiskrepanz der einzelnen Stromanbieter äußert sich dabei nicht nur bei einem bundesweiten Vergleich der Tarife, sondern kann selbst innerhalb einer Stadt vorliegen. Günstige Stromanbieter finden sich dabei in allen Teilen Deutschlands.
Bei einem Wechsel zu einem individuell passenden Versorger können Kunden bis zu 400 Euro jährlich an Kosten für Strom sparen. Würden sich EU-weit alle Verbraucher für den jeweils günstigsten Stromtarif entscheiden, würde damit der Spareffekt bei 13 Milliarden Euro liegen, wie die Europäische Kommission berechnet hat.
Bedeutung des Tarifs
Die unterschiedlichen Preise der Anbieter sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Ausschlaggebend ist die Wahl des Tarifs, der darüber entscheidet, ob ein Versorger als günstig bezeichnet werden kann. Dabei stellen die meisten Versorger am Markt nicht nur einen Tarif zur Verfügung, sondern bieten zahlreiche verschiedene Tarifmodelle an, die sich bezüglich der Konditionen und Preise unterscheiden. Grundsätzlich gilt, dass Tarife mit Vorkasse zu den günstigsten zählen. Je mehr Geld der Kunde im Voraus entrichtet, desto günstiger gestaltet sich der Tarif. Auch lange Vertragslaufzeiten sorgen für einen niedrigen Tarifpreis. Wollen Kunden flexible Zahlungs- und Vertragslaufzeiten, steigt der Strompreis des Versorgers. Stromanbieter, die also eine monatliche Kündigungsfrist bieten, weisen in der Regel eine höhere Grundgebühr und/oder einen höheren Arbeitspreis auf.
Auch Neukundenboni und Wechselprämien bieten einen finanziellen Vorteil, doch sollten dabei grundlegende Vertragsbestandteile wie Grundgebühr und Strompreis nicht außer Acht gelassen werden. Wechselfreudige Kunden, die einmal jährlich nach Auszahlung des Bonus den Anbieter wechseln, können auf diese Weise jedoch viel Geld sparen. Letztendlich entscheidet also der Tarif, ob es sich um einen billigen Stromanbieter handelt.
Voraussetzung für die Wahl des richtigen Tarifs ist die Kenntnis des eigenen Stromverbrauchs. Nur wenn Kunden ungefähr wissen, wie viel Strom sie jährlich benötigen, können sie mithilfe eines Stromrechners die Stromtarife am Markt vergleichen und so einen günstigen Stromanbieter finden.
Regional variierende Strompreise

Ob es sich um einen billigen Stromanbieter handelt, ist neben den angebotenen Tarifen auch von der Region Deutschlands, also vom Versorgungsgebiet des Anbieters abhängig. Die Strompreise variieren dabei zwischen Großstädten, Ballungszentren und ländlichen Gegenden, so dass der Wohnort des Verbrauchers eine entscheidende Rolle spielt, wie teuer sein Strom ist. Dabei kann es sein, dass der gleiche Stromanbieter in einem anderen Teil der Republik seinen Strom viel günstiger anbietet als am Wohnort des Kunden.
Kostet Strom in Wismar für einen Zwei-Personen-Haushalt beispielsweise monatlich knapp 60 Euro und ist damit eine der teureren Städte Deutschlands, bekommen Verbraucher in Aschaffenburg die gleiche Menge Strom für gut 40 Euro monatlich, was die unterfränkische Stadt aktuell zum günstigsten Stromort der Bundesrepublik macht. In der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main finden sich gleichzeitig jedoch zahlreiche überteuerte Grundversorger, die z.B. in Mainz und Darmstadt über 70 Euro für einen Zwei-Personen-Haushalt verlangen. Die Preisspanne innerhalb einer Region kann also erheblich schwanken.
Günstige Ökostromanbieter
Neben günstigen Stromanbietern finden sich auch günstige Ökostromanbieter am Markt. Dabei gelten die gleichen Kriterien wie bei „herkömmlichen" Stromanbietern, die darüber entscheiden, ob ein Anbieter als günstig einzustufen ist. Tarifmodell und Wohnort des Kunden bestimmen individuell, ob es sich um einen preiswerten Versorger handelt. In Tuttlingen bei Freiburg zahlen Kunden so zum Beispiel für Ökostrom beim Anbieter ExtraEnergie für einen Zwei-Personen-Haushalt 43 Euro monatlich, was das Angebot dieses Stromversorgers in Tuttlingen nicht nur zu den Top-5 der günstigsten Ökostromtarife, sondern auch zu einem der günstigsten Tarife bundesweit macht.
Die Preise für Ökostromtarife lagen vor einigen Jahren noch deutlich über denen von normalen Stromtarifen. Mittlerweile finden sich zahlreiche Ökostromanbieter am Markt, die mit ihren Preisen Anbieter herkömmlichen Stroms unterbieten. Grüne Versorger wie Lichtblick und Naturwatt haben so einen Wettbewerb entstehen lassen, der die Preise zugunsten der Verbraucher entwickeln lassen hat. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat im Rahmen des mitgetragenen Aktionsbündnisses "Atomausstieg selber machen" ermittelt, dass in 76 der 100 größten deutschen Städte mindestens ein Ökostromtarif verfügbar ist, der günstiger ist als der örtliche Grundversorger.
Stiftung Warentest empfiehlt
Von der Stiftung Warentest empfohlen wurden im Ökostromtariftest 2012 die Anbieter EWS Schönau, Lichtblick und Naturstrom. Diese Anbieter sind ökologisch engagiert und investieren in neue Wind- und Wasserkraftanlagen. Zusätzlich bieten diese Ökostromversorger gute und verbraucherfreundliche Vertragsbedingungen. Greenpeace Energy ist laut des Tests ebenfalls ökologisch engagiert, doch erweisen sich die Tarifbedingungen nur als befriedigend, weshalb die anderen drei Anbieter vorzuziehen sind. Gemeinsam haben diese vier Anbieter, dass es sich um unabhängige Energieversorger handelt, die ihren Gewinn nicht in Unternehmen, die Atom- und Kohlestrom verkaufen, investieren.