Vergleich der Stromanbieter in Europa

Alle Stromanbieter in Österreich vergleichen

Der österreichische Strommarkt ist stark durch die vorwiegend im öffentlichen Besitz befindlichen Stromanbieter geprägt. Jedes Bundesland verfügt über einen eigenen Energielieferanten, die wiederum durch gegenseitige Beteiligungen und Allianzbildung untereinander verflochten sind. Neben den Stromversorgern, die einem Bundesland zugeteilt sind, gibt es auch einige wenige Anbieter, die ihren Strom in ganz Österreich verkaufen. Dazu gehören große Elektrizitätskonzerne wie die Verbund AG, die sich ebenfalls in staatlichem Besitz befindet.

Die privaten Stromversorger in Österreich sind kleinere Anbieter, die nur über einen geringen Marktanteil verfügen, so dass sie nicht mit den dominierenden staatlichen Anbietern mithalten können. Insgesamt finden sich auf dem österreichischen Strommarkt ca. 70 Stromanbieter.

Im Vergleich zu Deutschland weist Österreich somit nicht nur eine deutlich geringere Zahl an Stromanbietern auf, in Deutschland sind ca. 1000 Versorger am Markt tätig, sondern auch einen deutlich weniger belebten Wettbewerb. Verbraucher sind daher in ihrer Wahl des Stromanbieters und des Stromtarifs eingeschränkt und können in der Regel nur aus wenigen Lieferanten, die ihre Region mit Energie versorgen, wählen.

Stromanbieter in Österreich

Österreichs größter Elektrizitätskonzern ist die Verbund AG. Mit über 3000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro deckt das Unternehmen ca. 40 Prozent des gesamten Strombedarfs des Landes. Darüber hinaus ist die Verbund AG, die in der Stromerzeugung, im Stromhandel und im Stromvertrieb tätig ist, in über 20 Ländern aktiv. Der Konzern befindet sich im Mehrbesitz der Republik Österreich.

Durch die zahlreichen Beteiligungen vieler Stromanbieter untereinander finden sich auch mehrere Allianzen am Markt, die bundesweit aktiv sind. So ist die Energie Allianz Austria GmbH der größte Energievertrieb Österreichs. Durch seine Tätigkeiten im In- und Ausland verfügt die EAA-Gruppe über 3,2 Millionen Kunden in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie. Die Allianz ist eine Zusammenarbeit der Energievertriebsgesellschaften Energie Burgenland AG, EVN und Wien Energie.

Neben den bundesweit agierenden Stromanbietern zählen auch die zehn größten Stromnetzbetreiber Österreichs zu den größten Stromversorgern der Republik. Ähnlich wie die Stadtwerke in Deutschland fungieren sie als Grundversorger, die Kunden mit Strom versorgen müssen.

Neun der zehn Netzbetreiber sind der Grundversorger eines Bundeslandes: Die BEWAG (Burgenländische Elektrizitätswirtschafts Aktiengesellschaft) versorgt das Burgendland. Der Stromanbieter befindet sich im mehrheitlichen Besitz des Bundeslandes und versorgt mehr als 150.000 Kunden, womit der Anbieter im Jahr 2011 einen Umsatz von ca. 250 Millionen generierte. Die Energie AG beliefert Kunden wohnhaft in Oberösterreich. Neben seinem Engagement in Österreich ist die Energie AG auch in zehn weiteren Ländern in Zentral- und Osteuropas tätig. Durch das breite Einsatzgebiet verfügt das Unternehmen über knapp 8.000 Mitarbeiter, die für einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro sorgen. Die Energie Steiermark ist der Dienstleister im Bundesland Steiermark und weist eine ähnliche Unternehmensgröße auf wie die in Oberösterreich tätige Energie AG. Die börsennotierte EVN AG ist in Niederösterreich tätig. Den Hauptanteil des Unternehmens trägt das Bundesland selbst, einen Teil von gut 35 Prozent hält der deutsche Energieversorger ENBW. Während EVN Verbraucher in Niederösterreich mit herkömmlichem Strom beliefert, ist die hundertprozentige Tochter EVN Naturkraft für die Lieferung von Ökostrom zuständig. Insgesamt weist die EVN AG ca. 800.000 Stromkunden auf. Der Energiekonzern KELAG versorgt das Bundesland Kärnten, wobei der deutsche Stromversorger RWE einen Teil an dem Unternehmen hält. Die Salzburg AG verkauft Strom an gut 260.000 Kunden in Salzburg, die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) ist im vollständigen Besitz von Tirol und ist für die Stromversorgung dort verantwortlich, die Vorarlberger Kraftwerke AG (VWK) versorgen ca. 170.000 Kunden in Vorarlberg und dem Westallgäu. Wien Energie ist einer der größten Stromanbieter der Region und verkauft Strom, Gas und Fernwärme an 2,5 Millionen Österreicher im Großraum Wien. Die Linz Strom GmbH gehört zwar ebenfalls zu den zehn größten Netzbetreibern Österreichs, doch ist das Unternehmen nicht für die Stromversorgung eines bestimmten Bundeslandes verantwortlich, sondern beliefert 240.000 Kunden in der drittgrößten Stadt Österreichs Linz mit Strom. Damit gehört der Lieferant ebenfalls zu den größten Energieversorgern im Land.

Ökostromanbieter in Österreich

Zahlreiche Energielieferanten in Österreich weisen in ihrem Angebot auch Ökostromtarife auf. Bei den meisten Anbietern handelt es sich dabei jedoch um sogenannte Klimatarife, die keine saubere Herkunft aus erneuerbaren Energien aufweisen. Die wichtigsten Ökostromanbieter in Österreich sind daher die oekostrom AG und das Kärntner Familienunternehmen Alpen Adria Naturenergie. Beide Versorger bieten als einzige Unternehmen in Österreich echten Ökostrom an, den sie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gewinnen. Sie investieren in den Ausbau regenerativer Quellen und agieren unabhängig von anderen Anbietern am Markt. Ihr Strom ist also frei von Atomstrom und fossilen Energieträgern. Beide Ökostromlieferanten werden von den Umweltschutzorganisationen Greenpeace und GLOBAL 2000 empfohlen.

Wettbewerbssituation

Die Zahl der Stromanbieter in Österreich ist überschaubar, da nur wenige private Anbieter am Markt vertreten sind. Die staatlichen Versorger dominieren das Geschäft. Trotz der Liberalisierung des österreichischen Strommarktes im Jahr 2001 ist kein Wettbewerb entstanden, der, wie in Deutschland, zu der Gründung hunderter neuer Stromanbieter geführt hat. Durch die deutlich geringere Zahl der Energielieferanten kommt es so zu wenig Konkurrenzkampf, da die einzelnen Bundesländer in fester Hand der dort aktiven Grundversorger sind oder von den österreichweit agierenden, staatlichen Konzernen wie der Verbund AG oder einer der Energieallianzen versorgt werden. Privatwirtschaftliche Anbieter verfügen daher nur über einen geringen Marktanteil und können nur bedingt für einen Wettbewerb sorgen.

Regulierungsbehörde E-Control

Die Netztarife, die die Stromanbieter für die Benutzung der Netze entrichten müssen, sowie die Netzzugangsbedingungen werden von der staatlichen Regulierungsbehörde E-Control festgelegt. Diese ist darüber hinaus für die Überwachung und Förderung des Wettbewerbs am Strommarkt zuständig. Dazu wurde die Behörde mit wesentlichen Wettbewerbsaufsichts- und Regulierungskompetenzen ausgestattet. Weiterhin erstellt E-Control regelmäßig Berichte über die Entwicklung und Gestaltung von Preisen und Tarifen, um Fehlentwicklungen und missbräuchliches Marktverhalten aufdecken und bei Bedarf eingreifen zu können. Über E-Control gestellt ist der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend, Reinhold Mitterlehner, der vor allem aufsichtsbehördliche Aufgaben wahrnimmt.