Vergleich der Stromanbieter in Europa

Günstige Stromanbieter in Österreich finden

Trotz des eingeschränkten Konkurrenzkampfes finden sich in Österreich Stromanbieter in allen Preisklassen. Die 70 lokalen Kleinanbieter, Versorger und Großkonzerne bieten unterschiedliche Tarife an, die sich preislich um bis zu 116 Euro jährlich unterscheiden können (bei einem Verbrauch von 3500 kWh).

Berücksichtigt man Wechselprämien oder Neukundenboni ist eine Einsparung von 145 Euro pro Jahr möglich. Würden sich EU-weit alle Verbraucher für den günstigsten Tarif ihrer Region entscheiden, käme man auf eine Gesamtersparnis von 13 Milliarden Euro, wie die Europäische Kommission berechnet hat.

Entscheidende Einflüsse auf die Gestaltung der Preise der Anbieter haben in der Regel das Versorgungsgebiet, die Tarifkonditionen sowie bei einigen Anbietern auch die Stromkennzeichnung.

Strompreis in Österreich

Der Strompreis in Österreich setzt sich aus dem Netzpreis, dem Energiepreis sowie den gesetzlichen Zuschlägen, also den Steuern und Abgaben zusammen. Der Netzpreis wird behördlich durch die zuständige Aufsichtsbehörde E-Control festgelegt, während der Energiepreis durch marktwirtschaftlichte Mechanismen gebildet wird. Dieser Preis ist letztlich der Teil, den der Stromversorger für sein Produkt, also die elektrische Energie, erhält. Die Steuern und Abgaben werden vom Bund, den Ländern, Städten und Gemeinden erhoben.

Die Strompreise für Haushalt und Industrie liegen in Österreich im europäischen Mittelfeld. Trotz der hohen Preisanstiege für Strom in Europa seit 2004 haben sich die Preise in Österreich in den vergangenen Jahren durch eine enorme Stabilität ausgezeichnet.

Günstige Stromanbieter nach Region

Die höchsten Preise für Strom in Österreich finden sich aktuell in Kärnten. Dort zahlt ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh beim regionalen Versorger jährlich 748 Euro. Darauf folgen Oberösterreich mit 736 Euro und Steiermark mit 723 Euro pro Jahr. Besonders günstig dagegen ist der Strom bei den regionalen Grundversorgern in Tirol (603 Euro), Salzburg (620 Euro) und Innsbruck (621 Euro).

Das Einsparpotenzial für österreichische Stromkunden liegt je nach Wohnort aktuell zwischen 19 und 116 Euro pro Jahr, wenn Verbraucher vom regionalen Grundversorger zum günstigsten Anbieter ihrer Region wechseln. Das hat das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden berechnet.

Besonders viel Geld sparen können Kunden derzeit in Wien (116 Euro), Linz (114 Euro), Kärnten (113 Euro) und Oberösterreich (110 Euro). Das geringste jährliche Einsparpotenzial liegt aktuell in Tirol (19 Euro), wo die Preise ohnehin zu den niedrigsten der Republik gehören, Salzburg (21 Euro) und Vorarlberg (21 Euro). Der Wohnort des Verbrauchers spielt also eine entscheidende Rolle, wie günstig der bezogene Strom sein und wie viel bei einem Wechsel gespart werden kann.

Günstige Stromanbieter nach Tarifmodell

Das Einsparpotenzial für Kunden ist neben dem Versorgungsgebiet und der Stromkennzeichnung vom Tarifmodell abhängig. Der Tarif eines Anbieters entscheidet darüber, ob dieser als günstig bezeichnet werden kann. Stromversorger bieten jedoch in der Regel nicht nur einen Tarif an, sondern lassen aus einer Handvoll Tarife wählen, die sich im Preis zum Teil deutlich unterscheiden. Es lässt sich also meist nicht pauschal sagen, ob es sich um einen günstigen Stromanbieter handelt. Je nach gewähltem Tarif kann ein Stromanbieter als günstig oder teuer beschrieben werden.

Tarife variieren im Preis vor allem durch die verschiedenen Konditionen, die dem Kunden geboten werden. Zahlungsmodalitäten und Vertragslaufzeiten spielen dabei eine entscheidende Rolle, wie günstig ein Tarif angeboten werden kann. Kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen verlangen in der Regel einen höheren Preis, ein Zwei-Jahresvertrag und eine dreimonatige Kündigungsfrist bieten oft bessere Konditionen und günstigere Preise.

Neben dem Preis für den Tarif können auch etwaige Boni und Prämien Einfluss auf den Endpreis für den Verbraucher haben. Neukundenboni und Wechselprämien bieten so häufig einen finanziellen Vorteil, der einen preislich durchschnittlichen Tarif lohnenswert machen kann. Kunden, die jährlich einen Wechsel vornehmen und Prämien einstreichen, können auf diese Weise viel Geld sparen.

Günstige Ökostromanbieter

Wie auch in Deutschland gewinnt die Stromkennzeichnung für Verbraucher und somit auch für die Stromanbieter an Bedeutung. Die Zahl der grünen Stromtarife am Markt ist weiter steigend, da sich mehr und mehr Kunden mit Ökostrom für Umwelt und Klima einsetzen wollen. Unter den Angeboten in Österreich finden sich sowohl auf Seiten der herkömmlichen Versorger als auch auf Seiten der Ökostromanbieter preislich günstige Tarife, so dass auch Ökostrom Kunden Einsparpotenzial bietet. Aktuell können bei einem Wechsel zu einem günstigen Ökostromtarif bis zu 82 Euro jährlich gespart werden.

Die wichtigsten Anbieter für grünen Strom sind Alpen Adria Naturenergie, dessen Ökostromtarif Naturstrom Plus mit dem Gütesiegel Grüner Strom Label zertifiziert ist, und die oekostrom AG. Auch Österreichs größter Stromkonzern Verbund AG bietet Tarife aus erneuerbaren Energiequellen an, doch ist dabei nur der heimisch produzierte Strom grün. Der importierte Strom besteht zu 30 Prozent aus Atomstrom. Für diese doppelbödige Kommunikation wird der Konzern von der staatlichen Organisation Umweltdachverband kritisiert. Kunden, die also auf der Suche nach einem günstigen Ökostromanbieter sind, sollten die Stromherkunft der Versorger gründlich prüfen. Hilfreich sind dabei Zertifizierungen und Gütesiegel, die Tarife mit echtem Ökostrom auszeichnen.