Vergleich der Stromanbieter in Europa

Günstige Stromanbieter finden

Aufgrund der bisher fehlenden Liberalisierung des Strommarktes für private Verbraucher, ist es Haushalten nicht möglich, den Stromanbieter frei zu wählen. Ob daher Strom von einem günstigen Stromanbieter bezogen wird, ist einzig vom Preis des zuständigen Grundversorgers abhängig. Konzerne wiederum, die einen Stromverbrauch von über 100 MWh aufweisen, können seit der Teilliberalisierung des Schweizer Strommarktes ihren Versorger frei wählen. Großen Industriebetrieben ist es also möglich, durch einen Stromvergleich einen günstigen Anbieter zu finden und zu diesem zu wechseln.

Einfluss auf die Tarife und Preise am Markt haben das Versorgungsgebiet des Anbieters, die Konditionen der angebotenen Tarife sowie häufig auch die Stromkennzeichnung.

Strompreis in der Schweiz

Der Strompreis in der Schweiz setzt sich aus drei Komponenten zusammen: den Produktionskosten, die anfallen, um die Energie zu erzeugen (Energiepreis), den Kosten für den Transport des Stroms vom Kraftwerk bis zu den Konsumenten (Netzpreis) sowie den staatlichen Abgaben. Je nach Wohnort der Kunden in der Schweiz sind die jeweiligen Anteile unterschiedlich groß.

Der Haushaltsstrom in der Schweiz weist dabei ein einen hohen Anteil der Netzkosten auf, da der Strom für private Verbraucher von der höchsten Spannungsebene bis hinunter zur Streckdose transformiert werden muss. Abnehmer aus Industrie und Gewerbe haben geringere Netzkosten zu tragen, da diese näher am Hochspannungsnetz sitzen und die Wege damit kürzer sind. Letztendlich wirkt sich das auf den Gesamtpreis aus. Während Haushalte 2013 bei einem Verbrauch von 4500 kWh im Schnitt 19.80 Rappen pro Kilowattstunde zahlen, liegt der Preis für Industriekunden bei einem Verbrauch von 1.5 Mia kWh unter 15 Rappen pro Kilowattstunde.

Generell liegen die Strompreise für Industrie und Haushalt in der Schweiz derzeit im europäischen Mittelfeld. Im Vergleich zu ähnlichen Nationen in West- und Mitteleuropa sind die Preise jedoch als günstig einzuordnen.

Günstige Stromanbieter nach Region

Die höchsten Preise für Strom finden sich aktuell im Kanton Uri, wie die Schweizer Regulierungsbehörde ElCom herausfand. Der kantonale Durchschnittspreis liegt dort bei 23.43 Rappen pro Kilowattstunde. Zur Berechnung des Durchschnittspreises wurden die Tarife aller Gemeinden mit der Einwohnerzahl gewichtet. Die Angabe bezieht sich dabei auf einen Verbrauch von 4500 kWh/Jahr, etwa einer 5-Zimmer-Wohnung entsprechend. Mit einem Preisanstieg von 3.49 Prozent gegenüber 2012 hat das Kanton zudem den zweithöchsten Kostenanstieg aller Kantone zu verzeichnen. Nur Schaffhausen hat mit einer Preiserhöhung von fast 9 Prozent eine noch höhere Quote im Vergleich zum Vorjahr aufzuweisen. Ähnlich teuer wie in Uri ist Strom in Basel-Stadt (22.85 Rp./kWh), Neuchàtel (22.23 Rp./kWh) und Bern (21.72 Rp./kWh). Im Gegensatz zu Uri haben die letztgenannten Kantone 2013 jedoch leicht günstigere Preise als 2012 zu bieten.

Die günstigsten Stromanbieter finden sich in Zürich. Dort zahlen Verbraucher durchschnittlich 16.47 Rp. pro kWh. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist der Preis zudem um 1,5 Prozent gefallen. Ebenfalls günstige Strompreise haben die Kantone Appenzell Ausserrhoden (17.36 Rp./kWh), Glarus (17.59 Rp./kWh) und Genève (17.82 Rp./kWh). Auch in diesen Kantonen sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr leicht gefallen.

Generell weisen die Stromanbieter in den westlichen Kantonen höhere Preise auf als in den östlichen Kantonen. Die zentral-nördlichen Kantone sowie das südwestliche Kantone Valais gehören zu den günstigsten Kantonen in der Schweiz. Tendenziell ist Strom in der Schweiz im Jahr 2013 günstiger geworden. In den 26 Kantonen haben in 18 Kantonen die Stromanbieter im Durchschnitt ihre Preise gesenkt. Allen voran Luzern, die einen Preisabfall von über 10 Prozent zu verzeichnen haben. In nur 8 Kantonen wurden die Preise dagegen erhöht.